Am Freitag, 6. September 2024, trafen sich 60 Vertreterinnen und Vertreter aus internationalen Unternehmen verschiedener Branchen und Wissenschaft am Forum Dienstleistungsmanagement (DLM) an der Universität Basel. Im Fokus der Tagung stand das Thema «Sustainable Service Management».
Die Fachvorträge lieferten wertvolle Anregungen und konkrete Ansätze, wie nachhaltige Strategien in Unternehmen erfolgreich implementiert werden können. Besonderes Augenmerk galt dabei der Nachhaltigkeit im Kontext von Dienstleistungen und Serviceangeboten.
In ihrem Einführungsreferat erläuterten die Professoren Manfred Bruhn (Universität Basel) und Karsten Hadwich (Universität Hohenheim) aus wissenschaftlicher Perspektive die Bedeutung, Trends und Einflussfaktoren der Nachhaltigkeit im Dienstleistungssektor. Sie legten damit das theoretische Fundament für die anschliessenden Praxisbeispiele und Fallstudien.
Markus Zoller von der Jungheinrich AG betonte, dass Nachhaltigkeit in der Intralogistik proaktiv angegangen werden müsse und als Teil der Unternehmensstrategie ein Katalysator für die Zukunft sei. Darüber hinaus sind glaubwürde Kommunikation und Transparenz gegenüber Stakeholdern entscheidende Erfolgsfaktoren genauso wie konsistente Datenstrukturen als Grundlage für ein effizientes Reporting.
Iris Grzybek, Sustainability Managerin von Vitra International, stellte Vitras Aktivitäten im Bereich Kreislaufwirtschaft vor und ging dabei insbesondere auf das Take-back-, Refurbish- und Re-Circulation-Modell für Möbel ein. Wichtiges Insight: 80 % der Umwelteinflüsse eines Produktes werden bereits in der Designphase festgelegt. Entscheidend sind zudem der Veränderungswille in der Wertschöpfungskette, Kooperationen, Qualität, Modularität der Produkte und logistische Effizienz.
Claudia Hollenstein, Head of Sustainability & Health Affairs bei der Hirslanden Gruppe, präsentierte die Nachhaltigkeitsstrategie und umgesetzte Massnahmen für die Kliniken der Gruppe. Sie betonte, dass dieses Thema von der Unternehmensführung vorangetrieben werden müsse und es essenziell sei, die Mitarbeitenden schrittweise mitzunehmen. Ausserdem sei der finanzielle Druck der Spitäler ein Hindernis für den Fortschritt - mehr Mittel könnten den Wandel beschleunigen!
Zum Abschluss berichtete Hanno Franke, Leiter Nachhaltigkeit beim SC Freiburg, über die Nachhaltigkeitsbestrebungen des Vereins. Er erläuterte, wie die Bundesligavereine rasch auf die wachsende Regulatorik reagieren mussten, um nachhaltiger zu agieren und stellte dies in einen gesamtgesellschaftlichen Kontext. Er hob hervor, wie wichtig gut kommunizierte Strategien seien und dass Nachhaltigkeitspositionen mit kompetenten Kommunikatoren besetzt werden müssten, um die Ziele erfolgreich zu vermitteln.
Zum Abschluss des Tages stellte Dr. Mareike Ahlers von bruhnpartner die Ergebnisse eines digitalen Self-Assessments (https://bruhnpartner.com/self-check-nachhaltigkeit/) vor, das die Teilnehmenden vorab ausfüllen konnten. Die Ergebnisse zeigten vor allem, dass die wirtschaftliche Wirkung nachhaltiger Angebote bislang noch als zurückhaltend bewertet wird. In der nachfolgenden Diskussion wurde ebenfalls deutlich, dass Unternehmen nicht nur ihren «Circle of Control», sondern darüber hinaus auch ihren «Circle of Influence» im Blick behalten sollten, um zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen.